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Milka - Benannt nach dem Geruch, nicht dem Geschmack

Mit Kauf unseres Hauses in Breitfurt erwarben wir, im Bundle sozusagen, einen Gastkater. Die Vorbesitzer sagten uns nämlich, dass sie eine Katze vom Bauernhof der Straße gefüttert hätten.

Also stellten wir als Katzenfreunde natürlich noch in der Renovierungsphase unseres Hauses einen Napf in den Garten, den wir immer gut mit Hundefutter (weil wir nix anderes da hatten, wie gesagt, wir wohnten noch nicht dort) füllten und der dennoch regelmäßig geleert wurde. Wie von Geisterhand. Nach wenigen Tagen sahen wir diese Geisterhand erstmals.

milka

Inzwischen wohnten wir bereits in Breitfurt, als wir nach einigen Wochen diese Geisterhand erstmals auch "riechen" durften. Wir haben die Geisterhand daraufhin Milka genannt. Nicht, weil Milka ein lila Kater war. Wir wissen auch nicht genau, wie die lila Milka-Kuh riecht. Aber es muss so ähnlich sein wie das, was Milka an Geruch verströmte.

Langsam wurde es kälter und kälter. Im Januar 2000, wir hatten mittlerweile das Hunde- gegen Katzenfutter ausgetauscht, fand Milka, ein Platz im Haus wäre auch nicht schlecht. Und als er eines Tages mit einer riesigen, blutenden Wunde an der Backe in seinem Zimmer saß, war es vorbei mit dem wilden Leben. Wir beschlossen, dass es jetzt mit dem wilden Katerleben vorbei war und er beschloss, dass ein warmer Platz mit Freigang und gutem Essen gewisse Vorteile gegenüber dem wilden Leben als unkastrierter Kater habe. Er zog bei uns ein.

Kurze Zeit später - und im Anschluss daran auch für lange Jahre - war Milka der unumstrittene Meister der Katzenbande. Auch er war dies eher unmerklich. Ohne dramatische Prügelszenen. Er war es einfach. Er hielt die Bande zusammen und es vermittelte uns fast den Eindruck, als ob er sie beschütze. Und er beschützte auch uns. Stieg Axel mal auf eine Leiter, um etwas zu reparieren, saß Milka unten und maunzte als wolle er sagen "Passt bloß auf, das ist gefährlich." Und er war sichtlich beruhigt, wenn alles gut gegangen war. Und noch etwas war erstaunlich. Egal wann wir nach Hause kamen - Milka begrüsste uns noch vor der Haustür.

Als wir eines Tages im Oktober 2007 von einer zweitägigen Geschäftsreise aus der Schweiz zurück kamen, begrüsste uns Milka ein letztes Mal. Wir hatten die Wochen zuvor bemerkt, dass es mit ihm langsam zu Ende ging. Der abschließende Befund war "akutes Nierenversagen". Milka war ein Kater, den man nicht vergisst. Er war immer präsent. Immer irgendwie da. Er war unser Glückskater. Der Beschützer des Hauses in Breitfurt. Mit ihm ist ein wenig Glück gegangen. Hoffentlich hat er es mitgenommen und kann es gut gebrauchen, dort, wo er nun ist.

 

 

 

 

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